Therapieregime

Empfohlenes Therapieregime

Standardtherapie der vollsensiblen Tuberkulose 

Bei vollständiger Sensitivität des Erregerstammes erfolgt die Therapie der pulmonalen Tuberkulose mit den vier kombinierten Erstrangwirkstoffen nach folgendem Schema: 

>> Grafik: Therapie <<

Grundsätzlich sind für die Beendigung der Initialphase klinische Maßstäbe (Konversion, sichtbare Besserung des röntgenologischen Bildes) anzulegen. Üblicherweise hat sich nach 8 Therapiewochen das klinische Bild so weit gebessert, dass Pyrazinamid und Ethambutol abgesetzt werden können. Fallweise kann jedoch auch eine Verlängerung der Initialtherapie erforderlich sein.

Vier Arzneimittel gleichzeitig – aber wie? 

Kontinuierliche Einnahme 

Die vier Erstrangmedikamente werden üblicherweise täglich, d. h. kontinuierlich verabreicht. 

Tägliche Einnahmen 

Die Tagesdosis der 4 Erstrangwirkstoffe sollte in einer Einzelgabe verabreicht werden. Eine Aufteilung der verordneten Tagesdosis eines Wirkstoffes auf mehrere Einzelgaben darf nicht erfolgen, da die Wirksamkeit sonst nicht sichergestellt ist. 

Zeitpunkt der Einnahme 

Die Absorption von Ethambutol, Rifampicin und Isoniazid wird durch Nahrung beeinträchtigt, daher sollten diese Wirkstoffe eine halbe Stunde vor einer Mahlzeit oder 2 Stunden danach eingenommen werden. Die Absorption von Pyrazinamid wird zwar durch Nahrung nicht beeinflusst aber um eine optimale Wirkung zu erzielen sollten alle Erstrangmedikamente gleichzeitig morgens, auf nüchternen Magen, eingenommen werden.

Dosierungen 

Dosierungen richten sich grundsätzlich nach dem Körpergewicht sowie dem Alter des Patienten und können individuell aufgrund bestimmter Therapiebedingungen (z. B. bestehender Organinsuffizienzen) variieren. Aus diesem Grund ist die Angabe verallgemeinernder Dosierungsvorschriften wenig sinnvoll, da zu unspezifisch. An dieser Stelle sei auf die Fachinformationen verwiesen. 

Andere Manifestationsformen 

Bei extrapulmonalen Tuberkulosen kann auch bei voller Erregersensibilität gegen Erstrangmedikamente eine deutlich verlängerte Therapiedauer von bis zu 12 Monaten erforderlich sein. Beispiele hierfür sind die tuberkulöse Meningitis und andere Tuberkulosen des Zentralnervensystems sowie die Knochen- und Gelenk-Tuberkulose, wenn periphere Lymphknoten betroffen sind. 

Therapie der resistenten Tuberkulose 

Die Therapie der resistenten Tuberkulose erfolgt in Abhängigkeit vom jeweiligen Resistenzmuster. An dieser Stelle sei daher auf die aktuellen Empfehlungen der WHO und der DGP bzw. des DZK verwiesen.