Früherkennung und Vermeidung von Nebenwirkungen
Einige Maßnahmen sind besonders dazu geeignet, Nebenwirkungen frühzeitig zu erkennen und zu vermeiden. Diese werden im Folgenden dargestellt:
Maßnahmen und Empfehlungen für Patienten
- Isoniazid hemmt das Enzym Histaminase und sollte nicht zusammen mit Nahrungsmitteln genommen werden, die einen hohen Anteil an Monoaminen haben (z. B. Käse, Fisch, Rotwein).
- Die gleichzeitige Einnahme von Isoniazid mit kohlehydratreichen Mahlzeiten sollte vermieden werden.
- Während der Therapie ist auf eine ausreichende Zufuhr von Vitamin B6 zu achten.
- Während der Tuberkulosetherapie sollte auf Alkohol verzichtet werden.
- Bei der Einnahme von Pyrazinamid sollte man starke Sonnenexposition meiden.
- Streptomycin ist ototoxisch und kann den Gleichgewichtssinn nachhaltig schädigen. Patienten sollten deshalb auf Symptome wie Schwindel, Schwerhörigkeit, Ohrensausen, Übelkeit und Gleichgewichtsstörungen achten und diese umgehend dem Arzt mitteilen.
- Ethambutol kann zu einer Schädigung des Sehnervs führen. Patienten sollten deshalb auf mögliche Störungen des Farbsehens, Gesichtsfeldausfälle und Veränderung des Sehempfindens achten und diese umgehend dem Arzt mitteilen.
- Zudem sollten Patienten während der Behandlung auf folgende Anzeichen achten und diese ihrem Arzt melden:
- Veränderungen der Haut als Anzeichen einer schweren allergischen Reaktion
- Zittern, Taubheitsgefühl, Sensibilitätsstörungen als Anzeichen einer Nebenwirkung auf das Nervensystem
Empfehlungen für den Arzt
- Während der Therapie der Tuberkulose sollte in regelmäßigen Abständen
- die Funktion von Leber und Niere überprüft werden.
- das Blutbild kontrolliert werden.
- Bei Verabreichung von Ethambutol sollte das Sehvermögen regelmäßig überprüft werden.
- Bei Verabreichung von Streptomycin sollte der Hör- und Gleichgewichtssinn überprüft werden.
- Eine Aufklärung der Patienten über eigene Maßnahmen zur Vermeidung von Nebenwirkungen sollte erfolgen (s. o.).
- Bei der Verordnung von Terizidon und Isoniazid sollte zusätzlich die Verabreichung von Vitamin B6 zur Prävention neurotoxischer Nebenwirkungen in Erwägung gezogen werden.
- Rifampicin setzt die Wirkung von hormonellen Kontrazeptiva herab.
